Mittwoch, 29. Oktober 2008

Einmal mehr Santiago


Hallo Leute,

ich bin seit einigen Tagen zurück in Santiago und probiere jetzt hier mein Moto zu verkaufen. Die Reise führte mich wieder via Antofagasta nach La Serena wo ich ein paar Tage aushielt. Als ich von da jedoch los wollte liess mich mein Moto im Stich und wollte nicht starten. Das natürlich an einem Sonntag! Zum Glück konnte mir dann jemand helfen : Daniel Russ, ein Schweizer der schon seit einiger Zeit in La Serena lebt und Jeep-Touren durchführt. (http://www.jeeptour-laserena.cl/)

Zusammen haben wir meine Yamaha auseinender genommen um die Ventile neu einzustellen. Learning by dooing.
Am nächstan Tag hat die Mühle auch tatsächlich funktioniert!! Nochmal dankeschön Daniel!!

Ich bin dann weiter auf den Camping Termas de Socos den ich von vorher schon kannte und dann direkt weiter bis nach Santiago. Nach langer Hotelsucherei bin ich im Hotel La Chimba im Stadtteil Bella Vista abgestiegen.



Am nächsten Tag zu meinem Mech Don Pepe, der sich das Problem nochmal unter die Lupe nahm. Abends wurde ich von ihm und seinen Freunden zum grillieren auf dem Werstattareal eingeladen. Zwei Tage danach wiederholten wir das nochmals und da bot mir einer seiner Freunde an, im seit zwei Jahren leerstehenden Haus seines Vaters, zu übernachten bis ich einen Käufer für mein Moto gefunden habe und ich mich wieder auf den Weg mache. Gut, Haus ist zuviel gesagt. In unseren Breitengraden wäre das eine abbruchreife Ruine, aber ich will mich hier nicht beklagen, schliesslich ist das für mich gratis!!!


Nach einigen Stunden putzen kamen dann sogar Möbel unterm Deck hervor.





Inzwischen hab ich mich an dieses Heim gewöhnt und beginne es zu mögen. Nur das Quartier in dem es steht ist nicht gerade für Gringos geschaffen.


Vamos a ver, ob sich ein Käufer findet.



bis dahin alles Gute und bis bald

euer Rodolfo

Freitag, 10. Oktober 2008

Ein langer Weg

Hola alle meine Lieben,





das letzte Mal als ich mich gemeldet habe war ich noch in Huaraz in Peru. Da hat sich in der Zwischenzeit einiges getan..........






Tatsaechlich kamen die zwei Oesterreicher (Siegrid und Andreas) gut mit mir aus und wir haben uns zu dritt auf den Weg richtung Suedperu gemacht. Von Huaraz fuhren wir richtung suedosten, nunmer nur noch Schotterstrassen. Nach drei Tagen erreichten wir die angeblich hoechstgelegene Hochebene der Welt und durchquerten diese. In den Doerfern in denen wir Unterschlupf suchten, sind in der Regel Turisten eine Seltenheit. Und jedesmal wenn wir auf dem Hauptplatz anhielten um ein Hotel zu suchen, bildete sich innert Kuerze eine mehr oder weniger grosse Ansammlung neugieriger Menschen um uns. Wieso auch immer fragte mich an einem Platz ein Kind, ob ich ihm ein Autogramm geben wuerde. Ich fuehlte mich geehrt und bejate die fuer mich ungewoehnliche Frage, was sich als Fehler herausstellte. Nun wollten alle anderen fuenfzig Kinder auch eins haben.........!
Ebenfalls ungewoehnlich waren die Preise fuer Menue´s in den einheimischen Restaurant´s. Das guenstigste (beinhaltete Suppe, Hauptteller, ein kleines Dessert und eine Tasse Tee) berappte sich auf einen Sol, was etwa -.30 Rappen entspricht. Und gut war´s auch noch!



Nach vielen Pass- und Talfahrten kamen wir in Cusco an. Dort musste fuer mich einen neuen Ketten-Kit her, was aber wie immer ein Problem war, weil es fuer meine Maschine keinen passenden gab. Der Mechaniker hat dann allerdings, als waere das normal, die unpassenden Teile durch ausschneiden, ausdrehen und zusammenschweissen passend gemacht. Gute Arbeit!!




Ein weiteres Problem waren fuer uns die Unruhen in Bolivien wegen denen sie die Grenzen nach Bolivien schlossen. Das Zentrum der Unruhen spielte sich hauptsaechlich in Santa Cruz ab und weil ich genau dort in der Naehe arbeiten wollte, habe ich meine Plaene geendert. Mich weiterhin Siegrid und Andi angeschlossen reisten wir weiter via Oruro und Potosi nach Uyuni. Alles uebers Hochplateau von Bolivien. Dei Grenzen waren wieder offen.




Nach einem Tag vorbereitung in Uyuni fuhren wir ueber den gleichnamigen Salar welcher der groesste Salzsee der Welt ist (ca. so gross wie die Schweiz). Die esten hundert Kilometer fuehrten uns zur Isla Pescado (Inkahuasi), eine Korallen-Insel bestueckt mit Kakteen in Mitten einer Salzebene. Nach einer kuehlen Nacht am "Strand" der Insel (3660m.u.M) fuhren wir weiter ueber´s Salz in richtung Lagunenstrasse.










Auf der Suche nach der Laguna Colorada hielt die Reise ein paar Abenteuer fuer uns bereit. Wege lediglich bestehend aus Spuhren von Gelaendefahrzeugen in tiefem Sand und natuerlich keinerlei Wegweiser. Nach einem Tag purem Sand-Training uebernachteten wir in einer Ruine auf ueber 4700m.u.M.! Um nicht zu frieren (erfrieren) verbrachten wir die Nacht zu dritt in einem Zelt.





Am naechsten Tag ging es richtung Zollstelle wo wir die Ausreisepapiere fuer die Moto´s erledigen mussten. Diese befand sich acht Kilometer abseits der Strasse auf einer einsamen Hoehe von 5020m.u.M., ich kann nur sagen: Schweinekaaaaaaalt!!




Nach diesem Erlebnis sind wir alle froh, gesund und munter in San Pedro de Atacama (Chile) angekommen zu sein. Hier spannen wir jetzt ein wenig aus bevor sich unsere Wege wieder trennen und ich mich auf den Weg richtung Santiago mache.




Ganz liebe Gruesse aus der Atacama-Wueste


euer Rodolfo